Fahrradstraße Berkumer Weg - Ansprechende Vorplanung, ein großer Wermutstropfen
Schon im letzten Jahr war die Umgestaltung des Berkumer Wegs in eine Fahrradstraße von den politischen Gremien in Wachtberg beschlossen worden. Dies war nun Thema Ende März im Ausschuss für Bau und Infrastruktur.
Schon im letzten Jahr war die Umgestaltung des Berkumer Wegs in eine Fahrradstraße von den politischen Gremien in Wachtberg beschlossen worden. Dies war nun Thema Ende März im Ausschuss für Bau und Infrastruktur. Die erfreuliche Nachricht: Auch der Stumpebergweg wird einbezogen, und die Vorlage des Planungsbüros Fischer kann man nicht nur aus Radfahrsicht als sehr ansprechend bezeichnen.
Auf Fahrradstraßen sind Autos praktisch nur "zu Gast". Radfahrende dürfen nebeneinander fahren, PKW oder Motorräder (wenn zugelassen) dürfen den Radverkehr weder behindern noch gefährden und auch nicht drängeln; und es gilt generell Tempo 30.
Ein größerer Teil des Stumpebergweg wird für PKW gesperrt (außer Feuerwehr und Landwirtschaft), es bleibt eine Abhol- und Bringzone für Eltern. 1.425 qm zusätzliche Grünfläche entstehen, 31 Bäume und 690 qm Hecke werden neu angepflanzt, der Schulhof wird umgestaltet.
Auch die Vorplanungen für den Berkumer Weg erfüllen in weiten Teilen die Erwartungen des ADFC. Für landwirtschaftliche Fahrzeuge werden in regelmäßigen Abständen Ausweichbuchten zur Verfügung gestellt und ein Aussichtspunkt auf halber Strecke soll einen Blick auf das Siebengebirge ermöglichen. Neben der Fahrradstraße ist auch ein separater Gehweg vorgesehen, getrennt durch einen breiten und durchgängigen Grünstreifen, ergänzt durch eine geeignete Baumpflanzung.
Aber leider wird die Umsetzung wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Ausschuss hat einstimmig die Verwaltung beauftragt, die entsprechenden Förderanträge für die Finanzierung bis Ende Mai zu stellen. Danach beginnen die Gespräche mit den Anwohnern und der HDG-Schule, eine ausführungsreife Planung kann erst 2022 erstellt werden. Und vor Baubeginn muss die Verlegung der Buslinie 856 erfolgen, hierfür ist u.a. noch die Haltestelle Seniorenpark in Berkum umzubauen.
„Offenbar wird man sich aber trotz der seit 2019 fertigen Ortsumgehung noch einige Zeit mit Kfz-Verkehr auf dem Berkumer Weg abfinden müssen“, beschreibt ADFC-Verkehrsplaner Jörg Landmann den großen Wermutstropfen in der vorgestellten Planung. Anders als ursprünglich von der Gimmersdorfer Ortsvertretung vorgeschlagen, konnte Beigeordneter Swen Christian dem ADFC in einem Gespräch am 9. April nicht zusichern, wann der Weg für den PKW-Verkehr gesperrt wird. Denn der entsprechende politische Beschluss im Rat umfasste nur die Einrichtung der Fahrradstraße.
„Eine schnelle und vorgelagerte Sperrung für den Kfz-Verkehr könnte schon jetzt die Sicherheit des Verkehrs zu Fuß und mit dem Rad wesentlich erhöhen und ein Umsteigen erleichtern,“ stellt auch ADFC-Sprecher Andreas Stümer fest.