ADFC-Fahrradklimatest 2020 in Wachtberg
Einige erfreuliche Maßnahmen und viele verheißungsvolle Planungen bewirken leichte Verbesserung des Fahrradklimas in Wachtberg – mit viel Luft nach oben.
Beim Fahrradklima-Test 2020 von ADFC und Bundesverkehrsministerium schaffte es Wachtberg unter 415 in die Wertung gekommenen Kommunen mit 20.000 - 50.000 Einwohner*innen auf Platz 139. 2018 hatte die Gemeinde noch abgeschlagen auf Platz 270 von 311 gelegen. Im Rhein-Sieg-Kreis hat sich die Gemeinde auf Platz 4 hochgearbeitet. Die Bewertung, die die Wachtberger*innen dem Radverkehr im Ländchen gaben, verbesserte sich um eine halbe Schulnote.
Steigerungen gab es vor allem bei der Bewertung des Verkehrs- und Fahrradklimas und der Verbesserung des Radwegenetzes. Dazu beigetragen haben sicherlich die Sanierung mehrerer Wirtschaftswege 2020 oder häufigere Presseberichte über das Radfahren im Ländchen und geplante Vorhaben wie die Erstellungen von Fahrradstraßen.
Aber auch die verbesserte Note - 3,8 (oder 4+) - kann kein Grund sein, sich beruhigt zurückzulehnen. Unzufrieden sind die Radfahrenden wie 2018 weiterhin mit dem geringen Stellenwert, den der Radverkehr in der Gemeinde gegenüber dem Autoverkehr genießt, oder Sicherheitsaspekten wie dem Radfahren im Mischverkehr mit KFZ. Hier wurde nur die Note 4.6 vergeben. „Die Einzelergebnisse zeigen: In Wachtberg honorieren die Teilnehmer*innen die wachsende Bereitschaft der Gemeinde, etwas für den Radverkehr tun zu wollen, auch aktiviert durch die Anregungen und Vorschläge der ADFC-Ortsgruppe. Wir hoffen nun, dass die weitgehend schon beschlossenen Planungen in der Gemeinde nicht nur Ankündigungen bleiben, sondern auch zeitnah umgesetzt werden“ sagt ADFC-Sprecher Andreas Stümer. Und bezieht sich dabei auf die vielen offenen Kommentare, die vor allem Netzlücken bemängeln, weil manche Orte nur über gefährliche Straßen mit schlechter Wegequalität und über Umwege verbunden sind.
Rund 230.000 Radfahrer*innen haben bundesweit abgestimmt, davon 15 Prozent ADFC-Mitglieder. Die Testergebnisse haben dadurch hohe Aussagekraft und helfen Kommunen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern. Der ADFC in Wachtberg wird die Einzelergebnisse den Bürger*innen, Politik und Verwaltung präsentieren und weitere Vorschläge machen. „Wir hoffen, dass es in Folge zu spürbaren Fortschritten kommt und die Bewertung 2022 weiter nach oben geht“ fasst Stümer die Eindrücke für den ADFC zusammen.