Endlich – Baubeginn des Radwegs am Wachtbergring K 58 - ADFC Wachtberg

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Wachtberg

Endlich – Baubeginn des Radwegs am Wachtbergring K 58

Man hätte fast nicht mehr daran geglaubt – aber nun haben als Weihnachtsgeschenk an die Rad fahrenden in Wachtberg die Arbeiten zum Bau des begleitenden Radwegs am Wachtbergring begonnen.

Das Bild zeigt die beginnenden Bauarbeiten am Radweg am Wachtbergring Richtung Berkum. Zu sehen ist die Trasse und Straßenbaufahrzeuge sowie Autos auf der nebenan liegenden Kreisstraße.
Bau des Radwegs am Wachtbergring hat begonnen © ADFC Wachtberg

Beim Ausbau der K58 zum Wachtbergring als Entlastungstraße am Ende der 70'er wurde zwischen Berkum und Villip nicht an einen Radweg gedacht, ein Umstand, der nach heutiger Praxis kaum noch möglich wäre. (Verkehrssicherheitsprogramm NRW) aus dem Jahr 2004: „An klassifizierten Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften benötigen Radfahrer aus Gründen der Verkehrssicherheit möglichst von der Fahrbahn baulich getrennte Radwege.“

Nicht nur die Gesetzeslage hat sich inzwischen geändert, die Nutzung des Rades hat stark zugenommen und seit Jahren befinden sich der zentrale Busbahnhof (ZOB) und das große Einkaufszentrum (EKZ) am Wachtbergring, ebenso wie weitere Wohngebiete und der zurzeit noch wachsende Gewerbe- und Innovationspark Villip.  Kleinere Läden in den Wachtberger Dörfern schlossen, der Auto- und LKW-Verkehr auf dem Wachtbergring nahm und nimmt ständig zu.

Als Reaktion des Rhein-Sieg-Kreises wurde der Wachtbergring im Frühjahr 2012 saniert, was offensichtlich nicht ausreichte, so dass es im Juli/August 2015 eine vollkommene Erneuerung von Untergrund und Belag gab, „infolge seines Alters sowie der starken Schwerlastverkehrsnutzung“.

Für den Radverkehr wurde nichts getan, trotz mehrfacher Eingaben des ADFC. Erst der Beitritt des RSK (Rhein-Sieg-Kreis) zur AGFS (Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden in NRW) im Jahr 2017 brachte Bewegung. Denn die AGFS stellte fest, dass die Versorgung der Kreisstraßen mit Radwegen im RSK mehr als unbefriedigend ist, und dies auch und vor allem in Wachtberg.

Den darauffolgenden Beratungen verdanken wir nun den aktuellen, auch in der Lokalpresse angesprochenen Bau eines Radwegs. Er führt den von der L158  abzweigenden Wirtschaftsweg Richtung Berkum von Höhe des Wittfelder Hofs bis zum Villiper Kreisel und weiter zum „Rentnerweg“ an der K58 fort. Von dort kann man zum Gewerbepark Villip abbiegen bzw. über die bestehenden Wirtschaftswege Tennisplatz, Schwimmbad, Schule und Rathaus in Berkum erreichen. Damit ist der untere Teil des Wachtbergrings entschärft, ein großer Fortschritt.

Das Hauptproblem besteht aber weiterhin: die Verbindung von Villip und Villiprott zur „Wachtberger Mitte“ mit ihren vielfältigen Einrichtungen für Einkauf, Gastronomie, Versorgung und Freizeit fehlt. Diese kann nur durch die - auch schon mit höchster Priorität beschlossene - Fortführung des jetzt im Bau befindlichen Fuß-/Radweges bis zum EKZ/ZOB erreicht werden. Gleichzeitig werden damit die Oberdorfstraße und die Fahrradhauptachse über den Wachtberg angebunden. Das bezieht alle Dörfer von Holzem bis Adendorf und die Wasserburgen- und Apfelroute ein. Nach Einschätzung des ADFC ist das der wichtigste Teil dieser Route am Wachtbergring, die im Radnetz der Gemeinde Wachtberg als „Route 4“ seit 20 Jahren auf ihre Erstellung wartet. Und so hoffen wir, dass die Ankündigung des Sprechers des Rhein-Sieg-Kreises in der Presse, die Radverbindung werde wie geplant zum EKZ fortgesetzt, zeitnah umgesetzt wird.

Spätestens dann sollte auch die Überquerung des Wachtbergrings auf dem Rentnerweg abgesichert werden. Die Bedeutung dieses Weges ist schon jetzt beträchtlich und wird als Verbindung von Villip mit seinem Gewerbepark und Berkum mit dem EKZ weiter wachsen. Immerhin verlaufen über diesen Weg zwei von bundesweit insgesamt 10 Deutschland-Radrouten. An den Reitern an der Radbeschilderung sind sie an den Fahrradrädern mit Nummerierung zu erkennen. Beide biegen am Mehlemer Rheinufer ab und führen über Niederbachem weiter in Richtung Aachen. Die Nr. 4 steht für die Mittellandroute von Zittau über Dresden, Erfurt und Siegen, die Nr.7 für die Pilgerroute von Flensburg über Hamburg, Bremen, Münster und Duisburg (und ist international geplant von Trondheim bis nach Santiago de Compostella).

Bisher konnten wir nur erreichen, dass vor der Überquerung auf dem Wachtbergring Warnschilder „Radverkehr beachten“ aufgestellt wurden. Zumindest eine Temposenkung auf 60km/h wäre angebracht, dazu eine genügend breite Überquerungshilfe. Aus unserer Mitgliedschaft wurde aktuell eine Unterführung ins Spiel gebracht, was natürlich alle Gefahrensituationen vermeiden könnte. Hier geht es immerhin neben den Freizeit- und Arbeitswegen um Verbindungen zu Schule und Kindergarten, zum Sport, zum Einkaufen usw., also Wege, die zum Radfahren einladen und damit für alle, auch und gerade Kinder besonders sicher sein sollten. Angesichts der derzeit vorhandenen Förderprogramme sollte dies keine utopische Forderung sein.

Andreas Stümer, Sprecher des ADFC in Wachtberg


https://wachtberg.adfc.de/artikel/endlich-baubeginn-des-radwegs-am-wachtbergring-k-58

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