Auf dem Weg zur Fahrradstraße - Berkumer Weg wird für den Autoverkehr gesperrt
Radfahrende in Wachtberg freuten sich im Dezember über ein schönes Weihnachtsgeschenk: Der Berkumer Weg zwischen Berkum und Gimmersdorf wurde, wie von der Politik beschlossen, für den Autoverkehr gesperrt.
Radfahrende in Wachtberg freuten sich im Dezember über ein schönes Weihnachtsgeschenk: Der Berkumer Weg zwischen Berkum und Gimmersdorf wurde, wie von der Politik beschlossen, nach dem Fahrplanwechsel (die Linie 856 fährt jetzt über die Umgehungsstraße nach Gimmersdorf) für den motorisierten Individualverkehr geschlossen. Was ist der Hintergrund?
Durch die im Jahr 2019 eröffnete, 1,5 km lange Ortsumgehung von Gimmersdorf ist nach über 40 Jahren Wartezeit die alte Kreisstraße 14 durch den winkligen und engen Ortskern von Gimmersdorf und weiter über den Berkumer Weg ersetzt worden. Damit erspart man den an den Gimmersdorfer Straßen wohnenden Familien Dauerlärm, Abgase und Gefährdungen und dem Autoverkehr die stauanfällige Ortsdurchfahrt sowohl aus Lannesdorf als auch aus Niederbachem Richtung Meckenheim und Autobahnanschluss Merl, ebenso auf der Verbindung Ließem-Berkum. Teil der Planung - wie etwa im "DIEK" (Dorfinnenentwicklungskonzept für Gimmersdorf) nachzulesen ist - war dabei von Anfang an die Sperrung von 700m des Berkumer Wegs für den Kfz-Verkehr und die Umwidmung in eine Fahrradstraße.
Der Berkumer Weg war bisher durch seine Enge und oft kritischen Überholvorgänge von Autos und Bussen für den Radverkehr nur sehr eingeschränkt benutzbar - vor allem für Ältere, Familien, Kinder und erst recht für alle, die zu Fuß unterwegs waren. Jetzt eröffnet die Sperrung durchgehende Radverbindungen von Berkum nach Ließem, zum Heiderhof und über Pech nach Bad Godesberg.
Dass es zwischen der Fertigstellung der Umgehungsstraße und der Sperrung des Berkumer Wegs für den Kfz-Verkehr so lange gedauert hat, lag vor allem am Busverkehr, der bis Mitte Dezember über den Stumpebergweg vor der Berkumer Schule verlief. Dort und im Nadelöhr Oberdorfstraße hatten sich chaotische und gefährliche Zustände eingeschlichen, vor allem durch sich kreuzenden Busverkehr und Elterntaxis bei Schulbeginn und -ende. Jetzt ist vorgesehen und vom Gemeinderat beschlossen, den Berkumer Weg und den Stumpebergweg in eine Fahrradstraße umzubauen. Geplant ist eine baulich unterstützte Verkehrsberuhigung vor der Schule. Gleichzeitig soll die ab jetzt per Rad und zu Fuß sicher befahr- und begehbare Strecke von Gimmersdorf zur Schule aufgewertet werden, indem darauf voraussichtlich 2024 ein abgetrennter Fußweg angelegt und die Straße mit Baum- und Buschanpflanzungen begrünt wird. Somit wird Berkum mit seinen Bildungs- und Versorgungseinrichtungen von Gimmersdorf, Ließem und Pech endlich auch mit dem Rad und zu Fuß angenehm und sicher erreichbar. In Gegenrichtung entsteht damit auchab Berkum eine gut fahrbare Radverbindung nach Bad Godesberg.
Der ADFC begrüßt diese Entwicklung sehr und freut sich über die ansprechenden Planungen der Gemeinde, die die Lebensqualität für alle Altersklassen in Wachtberg erhöhen und einen Beitrag zur Verkehrswende liefern kann.