Gut besuchte „Critical Mass“ in Wachtberg zeigt Probleme im Radnetz auf

Über 20 Radlerinnen und Radler fanden sich am 5. August am Berkumer Schulzentrum ein, um an einer "Feierabendtour Extra" der ADFC-Ortsgruppe Wachtberg teilzunehmen. Sie führte über zentrale Wachtberger Verkehrsachsen ohne begleitende Fahrradwege.

Das Foto zeigt eine Gruppe von Radfahrenden aud dem viel befahreren Wachtbergring. Mit 22 Teilnehmenden fährt die Gruppe als geschlossener Verband nach StVO § 27.
Verband der Feierabendtour auf dem Wachtbergring kurz vor Berkum © ADFC Wachtberg

Für den ADFC in der ländlichen Flächengemeinde Wachtberg ist dies ein schmerzliches Thema. Der Ort besteht aus 16 kleinen Ortsteilen, die durch Kreis- und Landstraßen verbunden sind, an denen kaum Radwege verlaufen. Das vorhandene Radnetz nutzt ganz überwiegend die mal mehr, mal weniger gut ausgebauten Wirtschaftswege, die oft Umwege erzwingen und natürlich auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und dem Reitsport genutzt werden. Zwischen manchen Ortsteilen geht die direkte Verbindung aber auch nur über die jeweilige Kreisstraße, so etwa den Wachtbergring (siehe Bild, K 58). Der radfahrtaugliche Ausbau der Wirtschaftswege kollidiert oft mit den Interessen des Naturschutzes. Und der Bau von Radwegen an Land- und Kreisstraßen scheitert häufig an jahrelangen Planungsverfahren oder dem Ankauf der notwendigen Flächen. Die Verlagerung des Pendlerverkehrs vom Auto auf das Rad im Interesse des Kilmaschutzes wird so kaum vorankommen.

Das Fehlen der straßenbegleitenden Radwege merkten die Teilnehmenden der Freitagstour dann auch schnell, als etliche Autofahrer nur mühsam oder gar nicht die Geduld aufbrachten, den geschlossenen Verband, wie in der Straßenverkehrsordnung (§ 27 StVO) vorgesehen, zu respektieren und riskante Überholmanöver zu vermeiden. Die Sicherheit der vorschriftsmäßig im Verband fahrenden Gruppe wurde dabei fahrlässig gefährdet. Die Tour führte von der Schule über Stumpeberg und Berkumer Weg nach Gimmersdorf, von dort über den Kommunalweg (K57) Richtung Villip. Im Kreisverkehr nahe dem Gewerbegebiet ging es auf dem Wachtbergring (K58) zum EKZ in Berkum. Dort links ab auf die Rathausstraße und dann auf die Gemeindestraße nach Züllighoven. Von dort führte die Strecke auf dem Wirtschaftsweg mit häufigem Schleichverkehr hoch nach Werthhoven und über die Fraunhoferstraße (K58) zurück zum Startpunkt am Schulzentrum in Berkum.

Erfreulicherweise nahmen auch Wachtberger Ratsmitglieder an der Tour teil. Nach Rückkehr war man sich einig, die nächste "Critical Mass" als eine Fahrraddemonstration mit polizeilicher Begleitung und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit auszurichten.
 


https://wachtberg.adfc.de/neuigkeit/gut-besuchte-critical-mass-in-wachtberg-zeigt-probleme-im-radnetz-auf

Häufige Fragen von Alltagsfahrern

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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