Nachlese zur Fahrraddemo am 9. Oktober: Laut, bunt und entschlossen - ADFC Wachtberg

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Wachtberg

Nachlese zur Fahrraddemo am 9. Oktober: Laut, bunt und entschlossen

Der Pulverdampf des Wahlkampfs hat sich verzogen, jetzt gilt es, zu handeln. Denn alle Parteien haben vor der Kommunalwahl versprochen, unsere Gemeinde zukunftsfest, klimafreundlich und lebenswert zu gestalten.

Das Bild zeigt die 27 Teilnehmer:innen der Fhrraddemo des ADFC Wachtberg am 7. Oktober vor dem Start auf dem Schulhof in Berkum - eine bunte Mischung aus Júng und Alt.
Fahrraddemo am 9. Oktober: Laut, bunt und entschlossen © Jürgen Vogel/ ADFC Wachtberg

Als ADFC-Ortsgruppe Wachtberg vertreten wir die Interessen der Radfahrenden und fordern mit Nachdruck eine Verkehrswende, die diesen Namen verdient – mit mehr Sicherheit, Komfort und durchgehend asphaltierten Fuß- und Radwegen zwischen allen Ortsteilen.

Denn Radfahren in Wachtberg ist oft kein Vergnügen: gefährliche Querungen, Wurzelaufbrüche, unübersichtliche Kreuzungen, fehlende Anschlüsse an Nachbarorte. Wer mit dem Fahrrad zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren will, braucht Mut – und nicht alle bringen den auf.

Auch der Rhein-Sieg-Kreis ist gefordert: Seit Jahren setzen wir uns für begleitende Radwege entlang von Land- und Kreisstraßen ein. Besonders dringlich sind sichere Verbindungen

  • zwischen Villip und dem EKZ Berkum (Wachtbergring, K 58),
  • zwischen Villip und Gimmersdorf (Kommunalweg, K 57) sowie
  • zwischen Ließem und Lannesdorf (K 14).

Nun kommt es darauf an, dass den politischen Versprechungen auch Taten folgen. Zu Beginn der neuen Legislaturperiode haben wir unsere Erwartungen an die Verbesserung des Radverkehrs in Wachtberg formuliert und den Parteien im Rat sowie der Verwaltung übermittelt. Und wir haben ihnen am 9. Oktober mit einer eindrucksvollen, lauten und bunt gemischten Fahrraddemo Nachdruck verliehen – getragen von Jung und Alt, von Alltagsradelnden, Eltern, Schülern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern.


Das fordern wir konkret:

1. Schulwegsicherheit jetzt!
Kinder haben ein Recht auf sichere Schulwege. Wir fordern ein umfassendes Schulwegsicherungsprogramm, einschließlich der temporären Einrichtung von Schulstraßen vor Grundschulen – auf Basis des Erlasses des MUNV vom 07.12.2023. Das schützt Kinder, entlastet Eltern und stärkt Eigenständigkeit.

2. Hindernisse beseitigen – Sicherheit schaffen
Umlaufsperren und zu enge Durchfahrten gefährden mehr, als dass sie schützen. Die Gemeinde muss zügig mit dem Abbau beginnen.

3. Tempo runter, Lebensqualität rauf
Tempo 30 rettet Leben – besonders auf Gemeindestraßen und in sensiblen Bereichen. Für die Ahrtalstraße, die Rathausstraße und die Umgehungsstraßen fordern wir dringend weitere Geschwindigkeitsreduzierungen an zentralen Querungen. Die neue StVO gibt der Kommune dafür mehr Handlungsspielraum – sie sollte ihn nutzen!

4. Fahrradstraßen konsequent umsetzen
Die Planungen für Stumpebergweg, Berkumer Weg, Austraße und Mehlemer Straße müssen jetzt realisiert werden – inklusive wirksamer Maßnahmen gegen Schleichverkehr. Ergänzend sollte die Alte Gasse zur Fahrradstraße werden, um eine durchgehende Radpendelroute nach Bad Godesberg zu ermöglichen.

5. Radvorrangroute priorisieren und Radpendlerrouten verbessern
Die Radwege entlang der L123 und L158 müssen saniert, verbreitert und beleuchtet werden. Die Radpendlerroute nach Bad Godesberg braucht mehr Sicherheit. Entlang der K 57 und zwischen Ließem und Lannesdorf fordern wir endlich einen verbindlichen Startschuss für eine Radverbindung – auch über die Gemeindegrenzen hinaus.

6. Zentrale Kreuzung am EKZ umgestalten
Die Querung L123/Fraunhoferstraße ist ein Dauerärgernis und Gefahrenpunkt. Fuß- und Radverkehr verdienen hier kürzere Wartezeiten, sichere Aufstellflächen, bessere Sichtbeziehungen und verträgliche Ampelschaltungen.

7. Radverkehr sichtbar machen – gemeinsam handeln
Neben der Fortsetzung der jährlichen Radexkursion mit Verwaltung, Politik und ADFC regen wir die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Radverkehr an – mit Beteiligung von Verwaltung, Politik, Polizei, Bürgerschaft und ADFC.

8. Fortschritt braucht Transparenz
Der Stand der Radverkehrsförderung soll jährlich veröffentlicht werden. Das schafft Öffentlichkeit, Verbindlichkeit – und Motivation.


Unsere Erwartungen sind keine Wunschliste, sondern notwendige Schritte für ein zukunftsfähiges Wachtberg. Es braucht klare Prioritäten in der Verwaltung und ein starkes politisches Bekenntnis zum Radverkehr. Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr – es ist Zeit zu handeln.
Das haben wir mit unserer Aktion am 9. Oktober eindrucksvoll gezeigt.


https://wachtberg.adfc.de/neuigkeit/nachlese-zur-fahrraddemo-am-9-oktober-laut-bunt-und-entschlossen

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