Rückblick 2025: Gemeinsam für ein fahrradfreundliches Wachtberg
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des ADFC in Wachtberg, wir wünschen Euch ein Frohes Fest, eine gute Fahrt ins Jahr 2026 und legen noch einen kurzen Jahresrückblick bei.

Wie so oft im Leben hatte auch das Jahr 2025 aus radpolitischer Sicht seine Höhen und Tiefen. Auf der einen Seite durften wir bei unseren Touren und Veranstaltungen eine aktive und wachsende Gemeinschaft erleben. Auf der anderen Seite zeigte sich einmal mehr, wie dick die Bretter sind, die in der lokalen Verkehrspolitik gebohrt werden müssen.
Trotz der Wahlversprechen der Parteien vor den Kommunalwahlen kommt der Ausbau einer sicheren Radinfrastruktur in Wachtberg und anderswo nur langsam voran. In vielen Fällen liegt die Verantwortung dabei auch beim Rhein-Sieg-Kreis. Im Folgenden einige Beispiele aus dem zu Ende gehenden Jahr.
Verkehrspolitik und Infrastruktur: Sicherheit zuerst!
Eines der wichtigsten Themen bleibt zweifellos die Sicherheit – insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden, die Kinder. Bereits im Februar 2025 machten wir auf die unzureichende Situation vieler Schulwege aufmerksam. Während sich die politische Diskussion häufig auf das direkte Umfeld der Schulen beschränkt, forderten wir einen ganzheitlichen Ansatz. In Berkum, Pech und Niederbachem setzten wir uns intensiv für Tempo-30-Regelungen auf wichtigen Verbindungsstraßen ein.
Wie dringend dies ist, zeigte sich im September am Beispiel Werthhoven. In der Ahrtalstraße wurde zwar eine Engstelle „entschärft“, doch das Grundproblem blieb ungelöst: Fehlende oder zu schmale Gehwege zwingen Kinder weiterhin dazu, auf der Fahrbahn zu laufen. Unsere Kritik war entsprechend deutlich: Solange Kinder keinen geschützten Raum haben, bleibt der Schulweg gefährlich. Hier besteht weiterhin akuter Handlungsbedarf.
Fahrradklima-Test: Stagnation auf niedrigem Niveau
Ende Juli 2025 wurden die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 veröffentlicht. Das Zeugnis für Wachtberg fiel ernüchternd aus. Mit einer Gesamtnote von 3,68 hat sich die Situation im Vergleich zu 2022 (3,79) nur minimal verbessert und verharrt weiterhin im Bereich „ausreichend plus“. Dieses Ergebnis bestätigte unsere Wahrnehmung: Es geschieht zu wenig, und das, was geschieht, wirkt sich bislang noch nicht spürbar auf das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden aus.
Lichtblick Berkumer Weg
Die Maßnahmen am Berkumer Weg, der als Fahrradstraße endlich mit Pollern gesichert wurde, bewerteten wir als einen „guten Anfang“. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung hin zu komfortablen Radvorrangrouten. Nun gilt es, diesen Standard zu halten und das Konzept konsequent weiterzudenken, um langfristig ein zusammenhängendes Netz zu schaffen.
Die Fahrraddemo hat gezeigt: Wir sind nicht allein!
Im September riefen wir unter dem Motto „Wo bleibt der Radweg am Wachtbergring?“ zur großen Fahrraddemo auf. Hintergrund war die weiterhin gefährliche Situation auf klassifizierten Straßen wie der K 58, auf denen Radverkehrsführungen oft gänzlich fehlen – ein Dauerbrenner seit mehr als 20 Jahren.
Die Demo am 9. Oktober 2025 war ein voller Erfolg und aus unserer Sicht ein starkes Signal an die Politik. Die rege Teilnahme zeigte deutlich: In Wachtberg gibt es Rückenwind für die Verkehrswende – nun muss die Politik liefern. Immerhin sind alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen und dem Bau des Radwegs steht laut Kreis nichts mehr im Wege.
Vereinsleben: Gemeinsam unterwegs
Abseits der politischen Arena bot das Jahr 2025 viele Gelegenheiten, die Freude am Radfahren zu teilen. Der Startschuss für die Saison fiel Ende März. Mit dem traditionellen Frühlingsmarkt am 27. April am Köllenhof und dem Beginn unserer wöchentlichen Feierabendtouren ab dem 16. April boten wir sowohl Gelegenheitsradlerinnen und -radlern als auch ambitionierten Tourenfahrenden ein attraktives Angebot. Diese regelmäßigen Treffen sind das Herzstück unseres Vereinslebens und fördern Austausch, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Allein bei den Feierabendtouren kamen dabei rund 600 Radkilometer zusammen. Zum Jahresausklang fand am 6. Dezember unsere Nikolausfahrt statt. Die Tour zu drei kleinen, aber feinen Weihnachtsmärkten in der Gemeinde war der perfekte Abschluss eines bewegten Jahres und verband sportliche Betätigung mit einer besinnlichen Atmosphäre.
Wir danken allen Mitgliedern, Förderern und Aktiven, den politisch Verantwortlichen in Wachtberg und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung in unserer Gemeinde herzlich für ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 12 Monaten. Und wir freuen uns schon jetzt auf ein weiterhin engagiertes und aktives Fahrradjahr 2026 im ADFC Wachtberg.
Schöne Feiertage euch allen!