Nach Unfall auf K57: Kreis will Tempo 70 anordnen

Der Rhein-Sieg-Kreis will auf Vorschlag des ADFC auf der Kreisstraße 57 durchgehend Tempo 70 anordnen. Das kündigte Landrat Sebastian Schuster als erste Konsequenz nach dem schrecklichen Unfall auf der K57 zwischen Gimmersdorf und Villip an.

Das Bild zeigt ein Gebotsschild Tempo 70 auf der Kreisstraße 57.
Bald durchgängig Tempo 70 auf der K57 zwischen Villip und Gimmersdorf? © ADFC Wachtberg

Wachtberg, 27.07.2023 - Der ADFC begrüßt, dass Landrat Sebastian Schuster jetzt als erste Konsequenz aus dem schrecklichen Unfall die Anordnung eines Tempolimits von 70 km/h auf der Kreisstraße 57 ankündigt. In seiner Antwort auf ein Schreiben des ADFC Bonn/Rhein-Sieg teilt der Landrat mit: „Für die K 57 ist hier – neben einer Modifizierung der Kurvenbeschilderungen – auch eine Harmonisierung der zulässigen Geschwindigkeit auf durchgehend 70 km/h vorgesehen.“ Eine solche Sofortmaßnahme hatte der ADFC Bonn/ Rhein-Sieg in einem Schreiben vom 14. Juli an den Landrat als Leiter der zuständigen Verkehrsbehörde gefordert.

Der Sprecher der ADFC Ortsgruppe Wachtberg, Andreas Stümer begrüßt diese nach Ansicht des ADFC längst überfällige Entscheidung. „Wir appellieren an den Kreis, die angekündigten Maßnahmen zügig umzusetzen.“ Dies entbinde den Kreis aber nicht von der Verpflichtung, alles dafür zu tun, dass an der K57 so bald wie möglich ein ordentlicher Radweg gebaut werden kann, so Stümer.

„Auch wenn hier keine Radroute verläuft, handelt es sich um eine direkte Verbindung zwischen zwei Wachtberger Ortsteilen, für die es derzeit keine Alternativen für den Rad- und Fußverkehr gibt. Mit dem Hinweis auf Grunderwerbsprobleme darf nicht länger auf den Bau der notwendigen Radverkehrsinfrastruktur verzichtet werden“, fordert der ADFC-Sprecher.

Nach Ansicht des ADFC ist es in den meisten Fälle wohl eher einer Frage des Geldes, das die Baulastträger für den notwendigen Grunderwerb in die Hand zu nehmen bereit sind. „Wo es an rechtlichen Voraussetzungen für beschleunigte Planfeststellungen, Bebauungspläne oder Flurbereinigungsverfahren zum Grunderwerb für Radinfrastruktur fehlt, müssen diese vom Gesetzgeber schleunigst geschaffen werden“, so der 2. Vorsitzende des ADFC Bernhard Meier.

Fassungslosigkeit und Trauer waren die ersten Reaktionen des ADFC Bonn/Rhein-Sieg nach dem schrecklichen Verkehrsunfall am 3. Juli, bei dem eine 17-jährigen Radfahrerin tödlich und ihre 16-jährigen Schwester schwer verletzt wurde. Die polizeilichen Ermittlungen zum Unfallhergang sind noch immer nicht abgeschlossen, ein Sachverständiger hat einen technischen Defekt am Fahrzeug der Unfallverursacherin inzwischen ausgeschlossen.

So schrecklich dieser Unfall ist, er kam leider nicht unerwartet. Seit Jahrzehnten ist die K57 in Wachtberg als äußerst gefährlich bekannt. Die Forderung nach einem begleitenden Fuß- und Radweg wurde und wird in nahezu jeder Diskussion über die Situation des Radverkehrs in Wachtberg erhoben. Bereits 2004 gab es im Zusammenhang mit dem Ausbau dieser Straße konkrete Forderungen der Gemeinde Wachtberg und des ADFC nach einem straßenbegleitenden Radweg entlang der Kreisstraße. Nach Aussage des Rhein-Sieg-Kreises konnte der Grunderwerb hierfür mit den Grundstückseigentümern jedoch nicht realisiert werden und der Radweg verschwand aus den Planungen.

                                                                            


https://wachtberg.adfc.de/neuigkeit/toedlicher-unfall-auf-k57-kreis-will-tempo-70-anordnen-1

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