Tempo 70 für Klima, Umwelt und Verkehrssicherheit

Der ADFC in Wachtberg hat Politik und Verwaltung aufgefordert, auf allen Land- und Kreisstraßen im Gemeindegebiet die maximale Geschwindigkeit auf 70 km/h und auf den Gemeindestraßen auf maximal 60 km/h zu begrenzen.

Das Bild zeigt einen gefährlichen Überholvorgang auf einer Landstraße zwischen Adendorf und Arzdorf in Wachtberg, an der Straße das Verkehrsschild: Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben, daneben das Schild: Gefahr vor Wildwechselm
Tempo 100 und Wildwechsel - keine gute Kombination, ADFC fordert 70km/h als Höchstgeschwindigkeit auf Wachtberger Straßen © ADFC Wachtberg

Der ADFC in Wachtberg hat Politik und Verwaltung aufgefordert, auf allen Land- und Kreisstraßen im Gemeindegebiet die maximale Geschwindigkeit auf 70 km/h und auf den Gemeindestraßen auf maximal 60 km/h zu begrenzen. Ein entsprechender Bürgerantrag gemäß Gemeindeordnung wurde Ende Oktober an Bürgermeister Jörg Schmidt übersandt.

Wachtberg will bis 2035 klimaneutral werden. Dafür muss unter anderem der Fahrradanteil von aktuell knapp 10 Prozent bis 2030 auf 25 Prozent erhöht werden, um die gesetzlich vorgeschriebenen Einsparungen an CO2-Emissionen zu erreichen. Die Reduzierung der maximalen Geschwindigkeit ist dabei ein notwendiger Baustein.

Zehn Abschnitte an Land- und Kreisstraßen hat der ADFC in Wachtberg aufgelistet, auf denen Tempo 100 zulässig ist und die ein hohes Gefährdungspotential für den Rad- und Fußverkehr aufweisen. Dabei handelt es sich um nur wenige hundert Meter lange Teilstücke, sodass auch die verkehrstechnische Sinnhaftigkeit mehr als fraglich ist. Die Fahrzeiten würden sich durch die Temporeduzierung nur um wenige Sekunden pro Teilstück (im Mittel höchstens 10 Sekunden) verlängern.

Die positiven Auswirkungen für Klima, Umwelt und Verkehrssicherheit liegen dagegen auf der Hand. Treibstoffverbrauch und Verkehrslärm halbieren sich bei Tempo 70 gegenüber Tempo 100. Die Emissionen sinken und die Feinstaubbelastung verringert sich durch weniger Reifen- und Bremsenabrieb. Die Maßnahme bringt bei minimalen Kosten einen erheblichen Gewinn für die Umwelt.

Und mit Ausnahme der L123 (Berkum – Oberbachem) und der L158 (Villip - Merl) gibt es an den genannten Strecken keine begleitenden Fuß- und Radwege. Aber teilweise verlaufen touristische und andere Radrouten auf den Straßen. Die allgemeine Verkehrssicherheit nimmt durch die Verringerung von Tempo 100 auf Tempo 70 deutlich zu.

Natürlich weiß auch der ADFC, dass die Zuständigkeit für Landes- und Kreisstraßen und letztlich auch für die Verkehrsregelung auf Gemeindestraßen beim Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises liegt. Wenn aber Rat und Verwaltung in Wachtberg sich die Vorschläge des ADFC zu eigen machen, sollte es möglich sein, die Straßenverkehrsbehörde als die entscheidende Instanz mit den oben genannten Argumenten zu überzeugen.

Mit Spannung erwartet der ADFC daher die Diskussion im Ausschuss für Klima, Umweltschutz und Mobilität, in den die Behandlung des Antrags verwiesen wurde. Den Text des Antrags findet ihr hier.


https://wachtberg.adfc.de/neuigkeit/tempo-70-fuer-klima-umwelt-und-verkehrssicherheit

Häufige Fragen von Alltagsfahrern

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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